Wir bauen Brücken
Seit 2010 besteht die Städtepartnerschaft zwischen den Hafenstädten Dar es Salaam und Hamburg. Gruppen, Initiativen und Menschen aus beiden Städten gestalten diese Freundschaft. Dank dieses Engagements in beiden Städten sind seither zahlreiche Initiativen und Projekte entstanden, die Menschen aus beiden Städten einander näherbringen. Die Gruppen und Initiativen sind so vielfältig wie die Partnerstädte.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Unsere Partnerstadt Dar es Salaam ist eine quirlige lebendige Metropole mit 5,5 Millionen Einwohnern am Indischen Ozean.
- Sie ist nicht nur die größte Stadt Tansanias, sondern eine der am stärksten wachsenden Städte der Welt.
- Die Stadt ist jung (33% d. Bevölkerung unter 14 Jahre) und verfügt über 10 Universitäten.
- Viele Kulturen und Religionen mischen sich hier und leben friedlich miteinander. (da können wir noch einiges von Ihnen lernen :-))
- Das Land ist erst seit 60 Jahren unabhängig und versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Darauf sind sie stolz.
- Es gibt ein reges Kulturleben, ob Musik, Kunst oder start up Szene.
- Fußball ist eine Leidenschaft, und Dar es Salaam hat wie Hamburg, zwei wichtige Fußballvereine. Sie heißen hier Simba und Yanga.
- Das tropische Klima, Palmen und Strände in der Stadt laden zum Entspannen ein.
- Ja und dann ist Dar, wie es liebevoll von seinen Einwohnern genannt wird, mit über 500 Betrieben und riesigen Märkten das Wirtschaftszentrum des Landes.
- Der Hafen ist von internationaler Bedeutung und ein Hauptumschlagplatz für Ost-und Zentralafrika, ob per Bahn, Straße oder über den modernen Flughafen.
- Tansania verzeichnet seit 10 Jahren ein gleich bleibend hohes Wirtschaftswachstum zwischen 6-7% pro Jahr.
- Gleichzeitig gehört Tansania zu den ärmsten Ländern der Erde. Fast die Hälfte der Menschen (49,1%) verdienen weniger als 1,90 Dollar am Tag. Dabei hat sich das pro Kopf Einkommen in den letzten 10 Jahren schon verdoppelt. Die steigenden Lebensmittelpreise führten jedoch dazu, dass die privaten Einkommen überwiegend für Lebensmittel aufgebraucht werden.
Vor allem aber ist Dar eine Stadt mit wunderbaren gastfreundlichen Menschen.
Ein Überblick
Hamburg und Dar Es Salaam, zwei multikulturelle Hafenstädte und Metropolen, verbindet eine gemeinsame Geschichte und beide stehen vor ähnlichen Herausforderungen, wenn auch unter sehr verschiedenen Voraussetzungen.
Langjährige zivilgesellschaftliche Kontakte münden 2010 in der ersten offiziellen Städtepartnerschaft Hamburgs mit einer Stadt auf dem afrikanischen Kontinent. Seitdem hat sich Partnerschaft intensiviert und es gibt einen regen Austausch zwischen den Bürgern beider Städte.
Ein kurzer Überblick:
Schulen aus Hamburg und Dar es Salaam organisieren Schüleraustausche und Jugendgruppen erleben hier und dort erleben zusammen unterschiedlichen Welten. Hochschulen arbeiten zusammen an drängenden Themen und Studenten der Universität verbringen vor Ort Auslandssemester. Museen kooperieren miteinander und lernen voneinander. In Hamburg kann jeder die Sprache unserer Partner Kiswahili bei der Volkshochschule und auch in offenen Kursen an der Universität erlernen.
Kultureller Austausch von Schauspielern, Filmemachern, Musikern und Akrobaten spricht alle Sinne an und verarbeitet die Erfahrungen und Erkenntnisse auf andere Weise. Kirchen in Hamburg unterhalten mit Gemeinden in Tansania langjährige Partnerschaften. Krankenhäuser verbinden sich und regen sich gegenseitig an. Fachkräfte aus Dar erhalten Weiterbildungen in Hamburg, und Hamburger arbeiten in Projekten in Dar. Man tauscht sich aus und sucht gemeinsam mit den Kollegen nach Lösungen. Es gibt einen Fachaustausch zwischen den Behörden beider Städte z.B. zum Katastrophenschutz, Verkehrsfragen, Müllentsorgung und zum Klima. Projekte werden in Angriff genommen.
Auch im wirtschaftlichen Bereich gibt es erste Kooperationen, zum Beispiel im Bereich Solarenergie. Auf politischer Ebene finden gegenseitige Besuche statt. Die politische Stiftungen der Parteien, FEB, RSL und KAD, unterhalten Büros in Dar es Salaam. Der Hamburger Senat unterstützt das bürgerschaftliche Engagement mit der Einrichtung einer Kooperationsstelle und auch die Stadt Dar hat eine Koordinatorin für die Städtepartnerschaft. Und wir haben das einzige Honorarkonsulat Tansanias hier in Hamburg.
Details finden sie unter Partnerschaften
„Keine Nation hat das Recht,
Entscheidungen für eine andere Nation zu treffen;
kein Volk für ein anderes Volk.“
(Zitat von Julius Nyerere, „Vater der Nation“ der Tansania in die Unabhängigkeit führte)
Begegnungen mit Tanzania, seiner Kultur, mit der Herzlichkeit und Gastfreundschaft seiner Menschen motivieren, und geben Impulse für das Leben in Deutschland. Sie bilden einen Weg zur Überwindung von Fremdheit und Klischees, zu Lernen und Verstehen, dass es jenseits von materiellem Wohlstand auch einen anderen Reichtum gibt.
Wir interessieren uns für das Leben der Menschen, die Freuden und auch die Sorgen und Nöte, Feste und Feiern, politische und soziale Entwicklungen in Hamburg und Dar es Salaam. Wir wollen voneinander lernen und eine neue Sicht auf das Leben und die eigene Stadt erhalten. Die Städtepartnerschaft knüpft dazu an einem Netz von Kontakten und Freundschaften zwischen beiden Städten.
Die meisten Aktiven haben sich in Gruppen zusammengetan und mit einer Gruppe in Dar es Salaam verbunden. Fußballverein mit Fußballverein, Feuerwehr mit Feuerwehr, Hochschule mit Hochschule. So lernt man sich immer besser kennen und es entsteht Vertrauen.
Die globalen Reichtums- und Machtunterschiede können dabei schwierig sein, aber wir erkennen, lernen und gehen damit immer besser um.
Wir sind der Überzeugung, dass die Menschen aus Hamburg und Dar es Salaam am besten selbst wissen, was sie benötigen und wo Unterstützung sinnvoll ist.
In der konkreten Arbeit mit den Partnern erfahren wir Bereicherung. Die unmittelbaren Besuche und Kontakte lassen uns eine andere Realität erfahren. Dies führt nicht selten zu einer Veränderung der Einstellung dem eigenen Wohlstand und der eigenen Denk- und Handlungsweise gegenüber. Die Folgen der Globalisierung mit dem wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Wandel wird in ihrer Alltäglichkeit erfahren und begreifbar.
Die Arbeit der Städtepartnerschaft ist parteiunabhängig und findet vorrangig ehrenamtlich in der Zivilgesellschaft statt.
Ein gutes Vertrauens- und Kooperationsverhältnis zur Stadt Hamburg und der Verwaltung ermöglicht uns eine breite Wirkung in der Zusammenarbeit mit Dar es Salaam.