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„Das Askari Denkmal“ in Hamburg – seine Bedeutung und die Hintergründe.

Das sogenannte „Askari-Denkmal“ und der – denkmalgeschützte – Kasernenkomplex der „Lettow-Vorbeck-Kaserne“ mit den große Terrakotta-Porträtmedaillons der deutschen Kolonialkrieger (v. Trotha, Wissmann…) gehören zu den am frühesten streitigen Gedenkorten bezogen auf die Hamburger koloniale Vergangenheit – und sie sind besonders kompliziert zu erschließen.

Die Kasernen wurden bis 1938 im Zuge der Aufrüstungspolitik des Nazis gebaut, denen es nicht um die Wiedererlangung der deutschen Kolonien in Afrika ging, sondern um solche im europäischen Osten, mit Lettow-Vorbeck  wurde nicht nur der nach 1918 idealisierte Verteidiger der dt. Kolonie „Ostafrika“, heute Tansania, sondern auch der der von der Weimarer Republik wegen Hochverrats unehrenhaft entlassene Exekutor der Kapp-Putsches 1920 geehrt. Und die Askari-Reliefs   (angesichts der ns-Rassenlehre erstaunlich idealisiert dargestellt) illustrieren die Legende der ihren deutschen Kolonialherren „treuen Askaris“, treuer als die 1918 den „Dolchstoß“ gegen das kaiserliche Heer führende deutsche Linken.

Um 2000 begann hier eine Auseinandersetzung um die richtige Form der Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe Hamburgs. Ein erstes „Kuratorium“ hat sich im Streit aufgelöst, ein „Beirat“ hat 2012 einen Gestaltungsvorschlag gemacht – in dem Wissen, das eine Partizipation von tansanischer Seite noch ausstand  – und eine Senatsdrucksache von 2014 ist seit nun 6 Jahren folgenlos geblieben.

Dieser Gedenk-Ort ist auch eine Herausforderung für die deutsch-tansanische Partnerschaft und die Partnerstädte Hamburg und Dar-es-Salaam.  Führung mit Erklärung und Diskussion.

Treffpunkt: Wilsonstrasse (Ecke Kühnstr.) am nördlichen Eingangsportal der Lettow Vorbeck Kaserne.